Katrin Bechhold - life through my lens

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Analogwalk im Germanischen Nationalmuseum

Anfang Januar haben die Igers Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem GNM zu einem Analogwalk eingeladen, bei dem ich eine meiner ONDU-Lochkameras und die Fuji (denn ich hatte noch 'eine zweite Geschichte am Laufen...', wie meine Söhne so schön sagen 😊  - dazu folgt noch ein Post Anfang Februar) mitgenommen habe.
Beim Treffen in der Eingangshalle hat Oliver erstmal eine Ladung Film (Ilford HP5)  für alle verteilt und viele studierten dann gleich mal die Gebrauchsanleitung für ihre - oft ausgeliehene - analoge Kamera, denn: wie kommt jetzt dieser Film da hinein? Das ließ sich aber ganz gut für alle lösen und so zogen wir dann durchs Museum.

Für die heutigen Digitalkameras sind die  Lichtverhältnisse in Museen  überhaupt kein Thema mehr - man dreht einfach die ISO hoch und damit kann man dann gut aus der Hand fotografieren.
Bei der Fotografie auf Film sieht es anders aus, die maximal käufliche ISO waren (und sind) 3200 - und das sind richtig teure Filme mit einem deutlichen Korn - nicht jedermanns Sache. 

Alternativ dazu kann man einen Film auch 'pushen', das heißt, man belichtet z.B. einen ISO 400 Film, als ob er ISO 1600 wäre - das würde, wenn man ihn ganz normal entwicklen würde, zu um zwei Stufen unterbelichteten Negativen führen - um das zu vermeiden, entwickelt man den Film auch, als ob er 1600 ISO hätte.
Damit passt die Belichtung dann oft ganz gut - aber der Kontrast steigt an und man bekommt auch ziemlich deutliches Korn.

Übrigens geht das Gegenteil genauso: man kann einen 1600 ISO Film auch überbelichten auf ISO 400, dann eben als ISO 400 Film entwickeln, das nennt der Fachmensch dann 'pullen'. Hierbei wird der Kontrast geringer und der Film feinkörniger.

DAs geht übrigens auch mit Farbfilmen, diese kann man bis auf 3200 pushen, SW-Filme übrigens bis auf 25.000 ISO.

Es ist schon wirklich ewig her, dass ich einen Film 'gepusht' habe - und ich war neugierig, wie das mit der Lochkamera zusammen gehen würde.
 

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Die Belichtungszeiten waren in den Innenräumen für pinholes ziemlich normal zwischen 10 sek und wenigen Minuten - für den Außenbereich waren die Zeiten eher zu kurz, 1 sek ist mit der pinhole eine echte Herausforderung...
Ich bin mit den Ergebnissen einigermaßen zufrieden, das Korn ist in meinen Augen noch ganz gut verträglich und die Grauwertabstufungen sind auch fast durchgehend zart. Ich verwende normalerweise einen ISO 25 Film von Rollei - da kommt der HP5 den wir im Museum verwendet haben nicht ganz mit, aber er schlägt sich besser, als ich dachte - ich habe mit deutlich härteren Kontrasten gerechnet.

dieser Verschluss hat mich diesmal geärgert, hier sieht man ihn knapp geöffnet, bei mir hat er die Öffnung leider zum Teil verdeckt

Ziemlich unschön war allerdings, dass mich diesmal zum ersten Mal überhaupt, der 'Verschluss' der Kamera ziemlich im Stich gelassen hat - er ist leider im Laufe der Belichtung ab und zu heruntergerutscht und war damit im Bild. Ich habe das bei den zwei Bildern, die ich in die Galerie gestellt habe einigermaßen tolerieren können - es sind aber einige Belichtungen dadurch leider richtig unbrauchbar geworden.
Naja - again what learned: Schrauben nachziehen, bevor's losgeht - und auf die nächste Fotoreise kommt ein Schraubenzieher mit!